ALTSTADT/KF. Gustav Adolf „Täve“ Schur (93) ist eine lebende Rad-sportlegende. In den 1950er und frühen 1960er Jahren hat der gebürtige Heyrothsberger praktisch alles im Ost-Radsport gewonnen, was es zu gewinnen gab. Er war mehrfach DDR-Meister. Bei der Internationalen Friedensfahrt konnte er insgesamt neun Etappensiege einfahren. Zweimal beendete er die renommierte Rundfahrt – auch als „Tour de France des Ostens“ bekannt – als Gesamt-sieger. Er war der erste Deutsche, dem das gelang. Schur war zudem der erste DDR-Fahrer, der sich 1958 das Regenbogentrikot des Weltmeisters überstreifen durfte. Er konnte dieses im Folgejahr sogar verteidigen. Auch in Magdeburg war Schur erfolgreich. Auf einen Sprint auf der Ziellinie wollte er es allerdings eher nicht angekommen lassen. Seine Verfolger – allen voran die sprintschnellen Fahrer – hatte er bereits an einem vorherigen Berg abgeschüttelt, erinnert er sich. „Ich konnte es mir dann nicht leisten, mich noch einholen zu lassen“, so Schur. Er spielt dabei auf die vielen Fans aus der Region an, die gekommen waren, um ihn zu sehen.

Zu seinen vielen Erfolgen gehört ein Triumph beim Rennen „Rund um den Magdeburger Dom“. Zehntausende Zuschauer standen damals am Streckenrand und jubelten. „Das war ein Wahnsinn.“

Obwohl inzwischen im zehnten Lebensjahrzehnt angekommen, steigt „Täve“ Schur immer noch regelmäßig auf das Rennrad „Man muss in Bewegung bleiben.“

Start mit dem Nachwuchs 

Und so ist er auch ein gerne gese-hener Gast bei der Neuauflage des Radsportklassikers „Rund um den Dom‘, die dieses Jahr nach zwölf Jahren Unterbrechung wieder stattfinden wird. Nicht als Profiren-nen, sondern für jedermann. Das Rennen steigt am 29. September, das ist ein Sonntag. Es wird der „Große Preis der Landeshaupt-stadt“ ausgefahren. Start und Ziel ist vor dem Westportal des Doms. Von dort aus wird ein 1,6 Kilometer langer Rundkurs abgefahren. Es geht über Danzstraße, Hegel-straße, Keplerstraße, Schleinufer und den Gouvernementsberg wieder hoch zum Domplatz. Mehrere Runden müssen absolviert werden. Bei der Überfahrt der Start- und Ziellinie werden regelmäßig Punkte vergeben. Gesamtsieger ist, wer am Ende die meisten hat.

Los geht es um 10 Uhr mit Li-zenz-Rennen der Nachwuchs-Klassen U11/U13/U15. Danach folgen ab 12 Uhr Prominentenrennen, Frauenrennen, Fixierennen sowie Jedermann-Rennen in den Klassen Ü40 und U40. Ausgerichtet wird das Kriterium von den Vereinen RSV Mitte und Team Mawa 2020. „Wir wollen mit dem Event ein Zeichen setzen und zeigen, dass der Radsport lebt“, so Dennis Rössl vom Organisatoren-Team. Im Start- und Zielbereich soll es außerdem ein Rahmenprogramm für Familien geben. Die nötigen Genehmigungen für die

Durchführung der Veranstaltung liegen inzwischen vor. Seit Anfang Juni ist die Anmeldung freigeschaltet. „Wir haben noch freie Plätze in allen Rennen“, so Rössl. Für die Gewinner winken eigens im 3D-Drucker gestaltete Pokale mit dem Magdeburger Dom. Alle Nachwuchsstarter werden im Ziel überdies mit einer Medaille geehrt.

Anmeldung und weitere Informationen unter www.rundumdendom.de im Internet.